Förderprojekt für das Hermelin im Kaltbrunner Riet
Im Schweizer Mittelland sind die Hermelinpopulationen gemäss Fachleuten in den letzten Jahrzehnten strak rückläufig. Die Praxis hat aber gezeigt, dass Hermelinbestände mit relativ einfachen Massnahmen, welche die Strukturvielfalt in der Landschaft erhöhen, gestärkt werden können.
Der Perimeter des Benkner-, Burger- und Kaltbrunner Riets (knapp 160 ha) eignet sich grundsätzlich gut als Teillebensraum einer Hermelinpopulation. Einerseits finden sich in den extensiv bewirtschafteten Pufferzonen und dem wenig intensiv genutzten Wiesland im Umfeld des Flachmoores grosse Mäusevorkommen, anderseits gibt es im Riet viele Kleinstrukturen, die dem Raubtier als Unterschlüpfe, Verstecke oder Kinderstuben dienen. Das Hermelin lebt versteckt, dies ist überlebenswichtig, da das kleine Raubtier sonst ziemlich bald zum gejagten wird. Vornehmlich können die Tiere in der Hecke entlang des Hans Noll-Weges bis zum grossen Turm beobachtet werden. Verschiedentlich konnten auch Fortpflanzungsnachweise erbracht werden. Der letzte gelang im Sommer 2017 im Steinhaufen neben dem Infopavillon.
Um insbesondere den Fortpflanzungserfolg der Hermeline im Schutzgebietsperimeter zu optimieren, sollen bis 2022 rund 40 neue Asthaufen mit Aufzuchtkammern für Hermeline über das Gebiet verteilt angelegt werden. Auch weitere Tiergruppen, wie Amphibien oder Reptilien können diese trockenen und mit Streu oder Laub ausgelegten Verstecke zur Überwinterung oder Eiablage nutzen.
Um Lücken in den Vernetzungsachsen zu schliessen und deren Strukturreichtum zu erhöhen, sollen zusätzlich gut 30 Elemente angelegt werden, die dem Hermelin auf der Nahrungssuche und auf seinen Streifzügen Deckung und Verstecke bieten. Dafür eignen sich auch Asthaufen ohne Aufzuchtkammer, liegendes Totholz oder stehangelassene Krautstreifen.