03.05.2017

Ein klares Ja der Naturschützer zur Energiestrategie 2050

Die Schweizer Organisationen aus den Bereichen Heimat-, Natur-, Landschaft- und Umweltschutz stehen geschlossen zur Energiestrategie 2050. Auch Pro Natura St. Gallen-Appenzell befürwortet diesen gemeinsamen Entscheid und fordert alle Naturfreunde auf, am 21. Mai an die Urne zu gehen und Ja zu stimmen.

Die Schweiz ist in der Energieversorgung extrem abhängig vom Ausland. Rund 80% der Primärenergie wird importiert. Die Eigenproduktion ist daher, trotz Nutzung der nicht verant­wortbaren Atomkraft, an einem kleinen Ort. Um diese enorme Auslandsabhängigkeit zu reduzieren und den Atomausstieg zu realisieren, braucht es eine langfristige, nationale Strategie: die Energiestrategie 2050. Selbstverständlich gibt es weitere wichtige Gründe, dass die Schweiz klima- und energiepolitische Ziele verfolgen muss. Wir alle wissen, dass der Klimawandel direkt durch unseren Umgang mit Energie beeinflusst wird. Die Energiestrategie des Bundes stützt sich daher aus all diesen Gründen auf verschiedene Pfeiler: Energie sparen (z.B. Wärmedämmung der Häuser), Energie effizienter nutzen und erneuerbare, einheimisch produzierte Energie fördern. Über die Gewichtung und Umsetzung dieser Teilstrategien ist leider eine emotionale Diskussion entbrannt, auch unter Natur- und Landschaftsschützern. So werden Schreckszenarien an die Wand gemalt, wie zum Beispiel Landschaften bestückt mit unzähligen Windkraftanlagen. Gerade hier zeigt sich die Diskrepanz zwischen Angst und Realität. Einerseits weist unsere Region nur wenige Standorte auf, die sich für die Nutzung von Windenergie eignen und andererseits werden bei uns - trotz der bereits bestehenden und kostendeckenden Subventionen - nur wenige Windkraftprojekte verfolgt. Wir müssen daher in der Ostschweiz sicher keine Angst davor haben, dass wir bei einer Annahme der Energie­strategie 2050 in einem Wald von Windrädern ersticken werden. Zudem ist es möglich, durch geschickte Standortwahl und durch betriebliche Massnahmen die Auswirkungen auf unsere Umwelt zu minimieren. D.h. die von den Anlagen betroffenen Vögel und Fledermäuse sowie wertvolle Landschaften können geschont werden. Pro Natura wird sich daher auch in Zukunft für naturverträgliche Standorte und für sinnvolle Betriebsvorgaben einsetzen.
Verlieren wir also in dieser hitzigen Diskussion über Details nicht die wichtigsten Ziele aus dem Blickfeld: Wir brauchen eine gemeinsame Strategie, damit wir mittelfristig weniger Energie konsumieren und mehr erneuerbare Energie produzieren – dies für uns Menschen und für unsere Umwelt. Daher am 21. Mai für ein klares JA.

 

 

Auskunft:

Dr. Christian Meienberger, Geschäftsführer Pro Natura St. Gallen-Appenzell
@email, +41(0)71 260 16 65

 

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