Hochmoorregeneration Salomonstempel

P023: Hochmoorregeneration Salomonstempel, 2. Etappe, Ebnat-Kappel (2009-2010)

Der Salomonstempel liegt in der national bedeutenden Moorlandschaft Chellen (ML 66) auf der kuppigen Hochebene zwischen Hemberg und Ebnat-Kappel. Im Jahre 1999 konnte Pro Natura St. Gallen-Appenzell in diesem Gebiet zwei Parzellen mit einer Gesamtfläche von rund 3.7 ha Fläche erwerben (Nr. 424, Ebnat-Kappel und Nr. 255, Hemberg). Beide sind im Bundesinventar der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung, respektive im Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung erfasst (FM 873 Salomonstempel, HM 148 Salomonstempel).

Das Hochmoor Salomonstempel wurde durch den Abbau von Torf, der bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts stattgefunden hat, stark beeinträchtigt. So beschreibt Lüdi (1946, Moore der Schweiz) das Hochmoor Salomonstempel als Ruine eines grossen Moores, welches durch tiefe Abzugsgräben und Torfstiche schwerstens beschädigt worden ist. Damals besass das Moor noch eine Mächtigkeit von 340 cm Torf über der wasserstauenden Lehmschicht; heute sind davon lediglich 220 cm Torf übrig geblieben. Das Hochmoor würde ohne Massnahmen langfristig austrocknen und verbuschen. Aufgrund dieser Ausgangslage liess Pro Natura St. Gallen-Appenzell 2006 das Regenerationspotential des Hochmoors Salomonstempel durch den vom BAFU beauftragten Moorexperten Peter Staubli evaluieren. Er empfahl ein Aufwertungs- und Regenerationsprojekt durchzuführen. Mit seiner Unterstützung führte Pro Natura St. Gallen-Appenzell von 2007 bis 2008 ein erstes Projekt zur Wiederherstellung des Hochmoores durch (vgl. Schlussbericht vom 7. August 2008).

Da die Ergebnisse des ersten Projekts befriedigend ausfielen, wurde beschlossen, eine zweite Etappe anzuschliessen. In dieser wurde ein trockener Moorrücken (wurde beim früheren Torfabbau stehen gelassen) entfernt, um das Moor in diesem Bereich zu vernässen und um Torf für die Auffüllung von 2 Entwässerungsgräben zu gewinnen. Das Wasser in den Gräben wurde wie in der ersten Etappe mit Spundwänden aufgestaut. Gegenstand des vorliegenden Berichts sind Erläuterungen zu den ausgeführten Arbeiten dieser zweiten Etappe sowie Hinweise zur künftigen Pflege des Gebietes.

Sorgsame Baggerarbeiten im Moor. (Foto: Pro Natura SGA)
Sorgsame Baggerarbeiten im Moor. (Foto: Pro Natura SGA)