P050: Stopp dem Tierleid – gegen Zäune als Todesfallen für Wildtiere (2019-2021)
Unsachgemässe «Zäune» fordern allein im Kanton St.Gallen jährlich hundertfach Tod und Leid bei Wildtieren. Leider nehmen sich weder die Gemeinden noch der Kanton den Ursachen dieses Problems an. Dagegen kennen Nachbarkantone diesbezüglich griffigere Regelungen. Mit der 2019 durch Pro Natura St. Gallen-Appenzell, den WWF St. Gallen und die St. Galler Jäger eingereichte kantonalen Gesetzesinitiative «Stopp dem Tierleid – gegen Zäune als Todesfallen für Wildtiere» wurde auch im Kanton St.Gallen eine klare und konsequente Regelung vorgeschlagen.
Wir waren erfreut, dass die Regierung im Februar 2020 dem Kantonsrat empfahl der Initiative zuzustimmen und auf einen Gegenvorschlag zu verzichten. Der Kantonsrat beschloss jedoch, dass ein Gegenvorschlag ausgearbeitet werden muss. Nach einer umfassenden Vernehmlassung und Diskussion stellte die Regierung einen solchen vor. Das Initiativkomitee beurteilte diesen positiv, auch wenn die Ziele der Initiative nicht zu 100% erfüllt waren. Den Bauernvertretern im Kantonsrat ging dieser Vorschlag indes zu weit. Sie änderten diesen – mit nur zwei Stimmen Unterschied – so stark ab, dass er für das Initiativkomitee nicht mehr akzeptabel war. Daher bereiteten wir uns mental schon auf eine Abstimmung über unsere Initiative versus Gegenvorschlag vor. Das zuständige Departement vermittelte jedoch nochmals Gespräche zwischen uns und den Bauernvertretern. Diese waren bereit, nochmals über den für uns nicht akzeptablen Gegenvorschlag zu diskutieren. Am Verhandlungstisch haben wir uns auf diverse Präzisierungen und Verschärfungen geeinigt, die der Kantonsrat schlussendlich nach einem Rückkommensantrag in der zweiten Lesung mit grossem Mehr verabschiedete. Die Annahme des stark verbesserten Gegenvorschlags durch den Kantonsrat ermöglichte es uns, unsere Initiative zurückzuziehen und so dem neuen Gesetz direkt zum Durchbruch zu verhelfen. Am 1. Oktober 2021 trat dieses in Kraft. Es ist eine immense Verbesserung der Situation für unsere Wildtiere!